In den letzten neun Minuten machen die Landesliga-Handballer aus dem 22:25-Rückstand gegen SG Luhdorf/Scharmbeck ein 27:25.
Meckelfeld. Binnen neun Minuten war die Partie entschieden. Und zwar in den letzten neun Minuten, in denen die Handballmänner der HSG Seevetal das Kreisderby der Landesliga Lüneburg gegen die SG Luhdorf/Scharmbeck drehten und in der Sporthalle der Realschule Meckelfeld aus einem 22:25-Rückstand durch fünf Tore in Folge einen 27:25-Vorsprung machten, der bei Ertönen der Schlusssirene Bestand hatte. Zur Pause hatten die Gäste mit 16:12 in Führung gelegen, wie fast die gesamte Begegnung.
Der Treffer zum 22:25 durch einen von Tobias Schüürmann verwandelten Siebenmeter war nach 51 Minuten der letzte, der den Luhdorfern vergönnt war. Was dann geschah, fasste Gästetrainer Christian Krone in einem Wort zusammen: „Erschöpfung“. Die Luhdorfer waren ohne drei Rückraumspieler angereist. Die übrigen für diese Position in Frage kommenden Spieler mussten daher weitgehend ohne Verschnaufpause bis durchhalten. „Dummerweise hatten wir zu Saisonbeginn einer Verlegung des Spiels auf diesen Tag zugestimmt“, ärgerte sich Christian Krone im Nachhinein.
Justin Wendisch wechselte im Sommer von Luhdorf nach Seevetal
Und dennoch fanden die Gäste besser ins Spiel. „Die erste Halbzeit war die beste, die wir in dieser Saison gespielt haben“, lobte Krone seine Luhdorfer Mannschaft, die erst sechs Minuten vor dem Ende den Pausenvorsprung verspielt hatte.
Seevetals Trainer Andreas Gevert bescheinigte seinem Team, dass es große Probleme in der ersten Halbzeit offenbart habe. „Da waren wir viel zu passiv in der Abwehr und haben uns im Angriff zu viele technische Fehler geleistet.“ Den Vier-Tore-Rückstand zur Halbzeit nannte Gevert „noch schmeichelhaft“.
In der Pause appellierte der Trainer der HSG Seevetal offensichtlich erfolgreich an den Siegeswillen seiner Akteure. Sie zeigten ein komplett anderes Gesicht, legten ein wesentlich höheres Tempo an den Tag und auch die Torhüter bekamen häufiger die Hände an den Ball. Gevert: „Dazu kam eine tolle Unterstützung von der Tribüne.“ Basis für den späteren Erfolg aber sei die konsequente Abwehrarbeit gewesen. „Luhdorf ist immer wieder ins Zeitspiel geraten“, so Gevert. Der Vorsprung der Gäste schmolz im gleichen Maße wie die Kraft dahin.
Die erste Halbzeit ist Luhdorfs beste in der gesamten Saison
Überragender Torschütze der HSG Seevetal war Niklas Gevert, der jüngere Bruder des Trainers, mit zehn Toren, davon sechs Siebenmetern. Sechs Feldtore erzielte Justin Wendisch gegen seinen früheren Verein. Auf Seiten Luhdorfs war Jakob Landenfeld mit ebenfalls einem halben Dutzend Toren am zielsichersten, gefolgt von Felix Siggel und Tobias Schüürmann mit jeweils fünf Treffern.
Während Seevetal-Trainer Andreas Gevert seine Mannschaft (9:9 Punkte) als Aufsteiger auf einem guten Weg sieht und vor allem mit der spielerischen Entwicklung sehr zufrieden ist, hüllte sich Christian Krone zu Fragen über den Saisonverlauf und die weiteren Erwartungen in Schweigen. Mit erst zwei Siegen und schon sechs Niederlagen rangiert die SG Luhdorf/Scharmbeck (4:12 Punkte) auf dem vorletzten Tabellenplatz.
Quelle: Hamburger Abendblatt: Günther Bröde, Foto: Volker Koch